StromNachbarn: Evaluation der sozialen und ökologischen Wirkungen von Mieterstromanlagen in Berlin

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Solarstrom ist die wichtigste erneuerbare Energiequelle, die im Berliner Stadtgebiet erschließbar ist. Der Senat hat im Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 (BEK) deshalb dem Ausbau der Solarenergienutzung Priorität eingeräumt und sich das Ziel gesetzt, möglichst schnell ein Viertel der Berliner Stromversorgung durch Solarenergie zu decken. Zentral ist dabei der Ausbau von Mieterstrom, also Strom, der in Photovoltaik-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern erzeugt und direkt an die Haushalte im Gebäude geliefert wird, sofern sie sich dafür entscheiden.

Ende 2020 waren in Berlin 74 Photovoltaik-Mieterstromprojekte mit einer Leistung von 12,6 Megawattpeak in Betrieb, die etwa 4.100 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die Mieterstromanlagen haben positive ökologische und sozioökonomische Wirkungen, aber im Vergleich zum technisch verfügbaren Potenzial bleiben diese relativ gering. Gegenwärtig wird erst weniger als ein Prozent des Potenzials genutzt. Eine im Vorhaben StromNachbarn durchgeführte Umfrage zeigt, dass Mieterstrom positiv bewertet wird. Besonders für Haushalte mit niedrigem Einkommen ist der günstige Preis der wichtigste Grund für Mieterstrom. Auch bewerten Mieterstrombeziehende die Energiewende positiver als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Einem dynamischen Ausbau von Mieterstrom stehen Hemmnisse entgegen, vor allem die engen Grenzen bei der Wirtschaftlichkeit. Dadurch können nur Projekte mit bestimmten Charakteristika verwirklicht werden. Die verfügbaren Dachflächen werden häufig nicht voll genutzt. Um das Ausbauziel des Berliner Senats zu erreichen, müssen die Rahmenbedingungen grundsätzlich verändert werden, damit in allen Größenklassen und auf allen geeigneten Dächern das volle Potenzial ausgeschöpft wird.

Datum der Veröffentlichung

Ergebnistyp

Bericht

Autorenschaft

Katharina Umpfenbach, Ricarda Faber

Veröffentlicht in

Wissen. Wandel. Berlin. Report Nr. 1

Projektmitarbeiter*innen

Forschungspartner

Projekt

Schlagworte

Mieterstrom, erneuerbare Energien, Dekarbonisierung, Klimaschutz, Photovoltaik, nachhaltige Städte, EEG, Evaluierung