Die Klima- und die Biodiversitätskrise aber auch die soziale Schieflage erfordern es, Wirtschaften grundsätzlich neu zu denken. Alternative Wirtschaftsweisen gibt es bereits in der Praxis – Beispiele sind etwa Commons, solidarische oder Gemeinwohlökonomie, Sozialunternehmertum oder neue genossenschaftliche Ansätze. Das Projekt „Alternative Wirtschaftsweisen in und für Berlin“ untersucht das transformative Potenzial solcher Konzepte und konkreter Praxisbeispiele einer alternativen Ökonomie für eine soziale und ökologische Entwicklung Berlins. Ziel ist es, Vorschläge zu entwickeln, wie die Potenziale stärker als bisher erschlossen werden können.
Lange Tradition der Berliner Alternativwirtschaft
Das Projekt baut auf der langen Tradition der Berliner Alternativwirtschaft und bestehenden Aktivitäten des Berliner Senats auf, wie dem Projekt Social Innovation Capital Berlin der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und dem Nachfolgeprojekt Social Economy Berlin. In das Vorhaben werden Praxisakteure aus dem breiten Spektrum der Alternativökonomie Berlins einbezogen und es erfolgt ein Austausch mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und der Wirtschaftsförderung.
Welche Transformationspotenziale stecken in alternativen Wirtschaftsweisen?
Das transdisziplinäre Projekt nimmt erstmals die ganze Vielfalt alternativer Wirtschaftsweisen in den Blick und klärt konzeptionell, was alternatives Wirtschaften im Kern auszeichnet. Auf Basis der hierfür entwickelten Kriterien erfolgt eine Bestandsaufnahme der Berliner Alternativwirtschaft und eine Abschätzung ihrer Transformationspotenziale. Darauf aufbauend entwickelt das Projekt Strategien und Instrumente der Wirtschaftspolitik und -förderung, mit denen alternativökonomische Ansätze unterstützt werden können. Gemeinsam mit den Praxisakteuren wird der Report „Alternative Wirtschaftsweisen in und für Berlin“ entwickelt. Als zentrales Produkt des Projektes wird er in einer Tagung öffentlich vorgestellt. Mit ihm sollen weitere Aktivitäten der Stadtgesellschaft sowie neue Forschungsvorhaben angeregt werden und er dient dazu, Berlin in den internationalen Fachdiskurs über Social Enterprise und Solidarity Economy einzubringen.
Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten der Berliner Alternativökonomie
Das Projekt arbeitet mit einer Kerngruppe ausgewählter Expertinnen und Experten der Berliner Alternativökonomie zusammen, die erfahrungsbasiertes Wissen beisteuert und in der Reflektion von Forschungsergebnissen mitwirkt. Wir freuen uns, als Mitglieder der Kerngruppe gewonnen zu haben:
- Dr. Barbara König und Caroline Rosenthal, Genossenschaftsforum e.V.
- Dr. Christine Rudolf, Genossinnenschaft Schokofabrik
- Ela Kagel, Supermarkt/Platform Cooperatives Germany
- Elisabeth Voß, NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation
- Gerd Hofielen, Gemeinwohl-Ökonomie Berlin-Brandenburg
- Heike Birkhölzer und Dr. Günther Lorenz, Technologie-Netzwerk Berlin
- Helmut Geißler, NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation und STATTwerke Consult
- Jana Gebauer, Die Wirtschaft der Anderen
- Katrin Elsemann, Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland
- Nikolai Wolfert, LeiLa Berlin und Cosum