Keine Zeit gehabt? Den Wandelwecker können Sie jederzeit hier nachhören:
Wer gibt die Richtung vor für die digitale Transformation Berlins?
Die digitalen, vielleicht „intelligenten“ Technologien, die in Zukunft alle Bereiche der Gesellschaft und insbesondere unsere Städte prägen sollen, brauchen eine Regulierung. Denn solche Technologien informieren, entscheiden und steuern – nur in wessen Interesse und für welche Ziele? Seit Kurzem wird verstärkt über Möglichkeiten einer demokratischen Datengovernance „von unten“ nachgedacht und debattiert. Bürger*innen sollen (auch) durch das bewusste Teilen ihrer Daten mitentscheiden können, wofür intelligente, datengetriebene Maschinen eingesetzt werden. Können solche Ansätze ein Modell für eine nachhaltige Digitalisierung der Städte und Kommunen darstellen und ein Gegengewicht zu den Datenmonopolen großer Konzerne bieten? Wie könnte eine demokratische Datengovernance in Berlin aussehen?
Darüber diskutieren wir in der fünften Ausgabe des Wandelweckers, unserem Morgenimpuls für eine soziale und ökologische Metropole, mit zwei ausgewiesenen Expert*innen:
- Friederike Rohde (Dipl. Soz. tec.) beschäftigt sich als Techniksoziologin mit den Wechselwirkungen zwischen technischen und sozialen Veränderungsdynamiken. Die nachhaltige Gestaltung des digitalen Wandels und Leitbilder zur Digitalisierung stehen im Zentrum ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Darüber hinaus befasst sie sich mit der Entwicklung von Nachhaltigkeitskriterien für Systeme mit „künstlicher Intelligenz“ und hat in verschiedenen Kontexten zu Smart Cities, Smart Grids und Daseinsvorsorge öffentlicher Unternehmen gearbeitet. Als Sprecherin des Bündnis digitale Stadt engagiert sie sich für eine demokratische, inklusive und gemeinwohlorientierte Digitalisierungspolitik von Berlin.
- Dr. Peter Gailhofer ist Experte für internationales und nationales öffentliches Recht, insbesondere in seinen umwelt- und planungsrechtlichen Bezügen. Als Wissenschaftler im Bereich Umweltrecht und Governance am Öko-Institut befasst er sich unter anderem intensiv mit dem Thema Datenregulierung, also der Frage, wie der Zugang zu und Nutzungsrechte an digitalen Daten geregelt werden. Dr. Peter Gailhofer leitet das Vorhaben „Datengovernance und -regulierung für ein nachhaltiges Berlin“ im Rahmen des Forschungsverbunds Ecornet Berlin.
Moderation: Valentin Tappeser, Gesamtkoordination Ecornet Berlin, IÖW
Literatur- und Hörempfehlungen von Friederike Rohde und Dr. Peter Gailhofer
- Sonderausgabe Ökologisches Wirtschaften, Bd. 36 Nr. O1 (2021), „Digitalisation and Sustainability“: https://www.oekologisches-wirtschaften.de/index.php/oew/issue/view/161
- Julia Schneider (2019): „KI, wir müssen reden. Ein Comic-Essay über Künstliche Intelligenz“: https://www.epubli.de/shop/buch/92576<
- Ian McEwan (2019): „Maschinen wie ich“: https://www.diogenes.ch/leser/titel/ian-mcewan/maschinen-wie-ich-9783257245608.html
- Aufzeichnungen der Veranstaltung „Utopie-Sommer 2021“ an der Leuphana Universität Lüneburg: https://www.leuphana.de/portale/utopie-konferenz.html
Publikationen des Forschungsverbunds Ecornet Berlin
- Aaron Best und David Reichwein: „Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsziele des Landes Berlin“
- Dr. Johannes Franke: „Prinzipien der Datennutzung für ein sozial-ökologisches Berlin“
- Weitere Informationen zu dem Projekt „Datengovernance und -regulierung für ein nachhaltiges Berlin“:
- Weitere Publikationen des Forschungsverbunds Ecornet Berlin
Diese Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Initiative Wissensstadt Berlin 2021.
Lisa Brandt
ecornet.berlin@ioew.de
Veranstalter
Forschungsverbund Ecornet Berlin